Internationales Vertragsrecht

„Internationales Vertragsrecht“ bezieht sich auf die rechtlichen Regeln und Prinzipien, die für Verträge mit internationalen Aspekten anwendbar sind. Solche Verträge sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Elemente aus mehr als einer Rechtsordnung enthalten. Beispielsweiße: Parteien aus verschiedenen Ländern, die Wahl anderer Rechtssysteme zur Anwendung auf den Vertrag oder die Ausführung von Vertragspflichten in mehreren Ländern. In der heutigen globalisierten Wirtschaft gehen Unternehmen häufig grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen ein. Hier spielt das internationale Vertragsrecht eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und Vorhersehbarkeit von internationalen Transaktionen. Der Schritt in den internationalen Markt ist für B2B-Unternehmen ein spannendes Unterfangen. Er bietet nicht nur Wachstumschancen, sondern bringt auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Im Folgenden klärt Sie die Rechtsanwaltskanzlei LLP Law|Patent aus München darüber auf, was Sie wissen und beachten müssen.

Wann benötigen Sie einen internationalen Vertrag?

Wenn es um B2B-Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen geht, insbesondere wenn diese in unterschiedlichen Ländern ansässig sind, wird die Bedeutung von internationalem Vertragsrecht oft unterschätzt. Der Handel über Landesgrenzen hinweg ist nicht mehr nur Großkonzernen vorbehalten. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen im B2B-Bereich sind immer häufiger Teil des globalen Marktes. Die Frage ist also nicht, ob Sie einen internationalen Vertrag benötigen, sondern wann dieser unerlässlich wird. Sobald Ihr Unternehmen Dienstleistungen oder Produkte an einen Geschäftspartner in einem anderen Land verkauft oder von dort bezieht, treten Sie in den Bereich des internationalen Handels ein. Ebenfalls wenn Sie Teile Ihrer Lieferkette, wie Fertigung oder Beschaffung, ins Ausland verlagern. Ebenso ist es bei ausländischen Investitionen oder Joint Ventures essenziell, die Kooperationsbedingungen rechtlich zu untermauern.

Es kommt immer wieder vor, dass die Parteien erst ganz am Schluss die Frage des anwendbaren Rechts verhandeln. Dabei versucht jede Seite, das Recht ihres Sitzstaates als Anwendbares Recht zu regeln, oftmals erfolgt dann aber auch eine Einigung auf ein vermeintlich neutrales Fremdrecht. Oftmals passt der bereits ausgehandelte Vertrag dann aber überhaupt nicht mehr, da er auf Konzepten und Begriffen beruht, die dem dann gewählten Recht fremd sind, oder dort eine ganz andere Bedeutung haben. Bereits getroffene Regelungspunkte können so plötzlich eine ganz andere Bedeutung erfahren. Die Komplexität grenzüberschreitender Geschäftsbeziehungen erfordert fachkundige rechtliche Unterstützung, wie sie von LLP Law|Patent in München bereitgestellt wird. So sorgen Sie dafür, dass Ihre internationalen Verträge nicht nur rechtlich einwandfrei sind, sondern auch Ihre unternehmerischen Interessen schützen. Auch beraten wir Sie zu geltenden Einschränkungen des Außenwirtschaftsrechts.

Essentiell für internationales Vertragsrecht: Das UN-Kaufrecht

Eine Schlüsselrolle im internationalen Vertragsrecht spielt das UN-Kaufrecht. Formell bekannt als das „Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf“ (CISG). Dabei handelt es sich um ein international vereinbartes Regelwerk, das automatisch auf den Warenhandel zwischen Parteien aus verschiedenen Vertragsstaaten Anwendung findet. Es ersetzt also zentrale Punkte des nationalen Rechts der vertragsschließenden Parteien durch ein Einheitsrecht. Allerdings nur dann, wenn die Parteien die Anwendbarkeit des UN-Kaufrechts (CISG) nicht ausgeschlossen haben. Dieses wurde entwickelt, um einheitliche rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen und die Fairness und Rechtssicherheit für Käufer und Verkäufer im internationalen Warenhandel zu garantieren. Daher ist es für Unternehmen relevant, die grenzüberschreitenden Handel betreiben und deren Geschäftspartner in einem der Vertragsstaaten ansässig sind. Der völkerrechtliche Vertrag betrifft eine Vielzahl von Branchen und kann auf Transaktionen von Konsumgütern bis hin zu Industrieanlagen Anwendung finden.

Zudem haben die Parteien die Freiheit, das UN-Kaufrecht durch eine ausdrückliche Vereinbarung im Vertrag auszuschließen oder dessen Bestimmungen abzuändern. Dies ermöglicht es Unternehmen, die Kontrolle über ihre Vertragsbedingungen zu behalten und spezifische Vereinbarungen zu treffen, die auf ihre bestimmten Transaktionen zugeschnitten sind. Bei der Entscheidung über die Abwahl des CISG ist aber elementar, zunächst die Vor- und Nachteile des UN-Kaufrechts gegenüber denen der anderen Optionen, insbesondere der eigenen Rechtsordnung, zu verstehen und zu bewerten . Unternehmen, die internationale Kaufverträge abschließen, sollten sich mit den Grundlagen des UN-Kaufrechts vertraut machen und einen erfahrenen Rechtsanwalt konsultieren. So stellen Sie sicher, dass ihre Verträge den Anforderungen des globalen Handels gerecht werden und ihre Interessen optimal geschützt sind. LLP Law|Patent in München kann Sie umfassend beraten, wie dieses Regelwerk optimal in Ihre Verträge integriert werden kann.

Die Wahl des Gerichtsstands als oft übersehener Faktor

Ein sehr relevanter, entscheidender Aspekt internationalen Vertragsrechts, ist die Festlegung des Gerichtsstands. Aber warum ist der Gerichtsstand so wichtig und wie wählt man ihn klug aus? Der Gerichtsstand bestimmt, welches Gericht für Streitigkeiten aus einem Vertrag zuständig ist, beeinflusst das anwendbare Recht und die Prozesskosten. Es kommt vor, dass Vertragspartner aus unterschiedlichen Ländern als anwendbares Recht ein Drittrecht wählen und als Gerichtsstand wiederum ein anderes Land. Im Streitfall kennen die Richter, wenn sie sich überhaupt für zuständig erachten, dieses Recht gar nicht, sodass dies keine kluge Wahl wäre. Eine sorgfältige Auswahl des Gerichtsstands kann Fairness garantieren und eine effiziente Streitbeilegung fördern. Zudem können Sie so garantieren, dass die jeweiligen Gerichtsurteile durchsetzbar sind. Auch Kosten und Zugänglichkeit des Gerichts sowie die Anerkennung der Entscheidungen sind hier wesentliche praktische Erwägungen.

Das „Haager Übereinkommen über Gerichtsstandsvereinbarungen“ fördert die Rechtssicherheit in internationalen Vertragsstreitigkeiten. Es verpflichtet die Gerichte der Unterzeichnerstaaten, Urteile von Gerichten anderer Staaten auch durchzusetzen. Dadurch verhindert es parallele Verfahren und vereinfacht den Rechtsprozess in den Mitgliedsländern. Für Unternehmen bedeutet das eine Stärkung ihrer Rechtsposition und eine Reduktion von Risiken durch unterschiedliche Rechtssysteme. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass das Haager Übereinkommen nicht auf alle Vertragsarten oder Situationen anwendbar ist. Man muss die genauen Bedingungen und Ausnahmen in Betracht ziehen. Unternehmen sollten daher bei der Ausarbeitung von Gerichtsstandsvereinbarungen in internationalen Verträgen die Hilfe von Rechtsberatern in Anspruch nehmen, um von diesem Übereinkommen voll zu profitieren und potenzielle Fallen zu vermeiden. Mit dem tiefgreifenden Verständnis für internationales Vertragsrecht hilft Ihnen LLP Law|Patent in München, einen Gerichtsstand zu wählen, der Ihre Geschäftsinteressen optimal schützt und fördert.

Schiedsklauseln und internationales Vertragsrecht

Wenn Vertragsparteien aus verschiedenen Ländern kommen und keine Partei einem Gerichtsverfahren im Land der anderen Partei unterliegen möchte, bieten zudem Schiedsklauseln eine neutrale Lösung. Auch erleichtern sie das Verfahren, wenn die Länder der jeweiligen Vertragsparteien die Urteile der jeweils anderen Gerichte nicht anerkennen. Dies kann unter anderem beim Handel mit China geschehen. Doch was genau sind Schiedsklauseln? Schiedsklauseln sind vertraglich vereinbarte Bestimmungen, die Parteien in einem Vertrag festlegen, um für den Fall von Streitigkeiten eine alternative Streitbeilegungsmethode zur herkömmlichen Gerichtsbarkeit zu etablieren. Diese Klauseln bestimmen, dass Streitigkeiten vor einem privaten Schiedsgericht und nicht vor staatlichen Gerichten verhandelt werden sollen. Sie legen in der Regel den Ort des Schiedsverfahrens und das anwendbare Schiedsrecht fest. Des Weiteren können sie die Anzahl der Schiedsrichter und die Art und Weise ihrer Auswahl bestimmen. Um Rechtssicherheit zu gewährleisten vertraut internationales Vertragsrecht schon seit langem auf wesentliche Institution der Schiedsgerichte.

Etablierte Schiedsinstitutionen, wie die Internationalen Handelskammer oder UNCITRAL, bieten mit ihren international anerkannten Regelwerken Orientierung. Allerdings sollten Sie stets die Hilfe von erfahrenen Rechtsanwälten in Anspruch nehmen, wenn Sie erwägen eine solche Klausel in Ihren Vertrag einzubauen. LLP Law|Patent in München hilft Ihnen mit der Formulierung von Schiedsklauseln und ermöglichen Ihnen so eine faire und effiziente Beilegung von Streitigkeiten außerhalb der staatlichen Gerichte.

Fazit

Internationales Vertragsrecht ist ein komplexes Feld, das aufgrund der Globalisierung der Wirtschaft immer relevanter wird. Es erfordert ein tiefes Verständnis verschiedener Rechtssysteme und internationaler Regelungen. Nicht zu vernachlässigen ist hier die Frage nach dem anwendbaren Recht und dem jeweiligen nationalen Gerichtsstand. Auch die Option, auf ein Schiedsgericht zurückzugreifen, sollte eruiert werden. Die rechtzeitige Einbeziehung von Spezialisten kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und eine solide Grundlage für internationale Geschäftsbeziehungen zu schaffen. Unsere Kanzlei, LLP Law|Patent bietet in München umfassende Beratung und Unterstützung für mittelständische Unternehmen, KMU und Startups, die Geschäfte mit ausländischen Partnern schließen. Wir helfen Ihnen dabei, die Wachstumschancen im internationalen Handel voll auszuschöpfen und gleichzeitig das Restrisiko zu minimieren. Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren, wie wir Ihr Unternehmen bei der Gestaltung von internationalen Verträgen unterstützen können.

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